Thema: Die Arktis taut offenbar schneller als erwartet Sa 25 Okt 2008, 20:53
Die Arktis taut offenbar schneller als erwartet. Schon 2020 könnte das arktische Meereis im Sommer ganz verschwinden, fürchten US-Forscher. Sie haben alte Daten verglichen - und offenbar Fehler in aktuellen Computermodellen entdeckt. "Es sieht so aus, als wären wir 30 Jahre früher dran als erwartet", sagte der Eisforscher Ted Scambos. Viel eher als bisher berechnet werde es im Sommer kaum noch oder gar kein Meereis mehr um den Nordpol herum geben - möglicherweise schon im Jahr 2020. Ihren Erkenntnissen zufolge sind die Eismassen im arktischen Meer in den vergangenen 50 Jahren etwa drei Mal schneller geschwunden als von verschiedenen Computermodellen errechnet. Als Scambos und seine Kollegen Daten auswerteten, die Flugzeuge, Schiffe und Satelliten über fast sechs Jahrzehnte gesammelt hatten, fanden sie eine andere Entwicklung als gängige Computermodelle sie im Durchschnitt abbilden.
Ihren Erkenntnissen zufolge sind die Eismassen im arktischen Meer in den vergangenen 50 Jahren etwa drei Mal schneller geschwunden als von verschiedenen Computermodellen errechnet. Als Scambos und seine Kollegen Daten auswerteten, die Flugzeuge, Schiffe und Satelliten über fast sechs Jahrzehnte gesammelt hatten, fanden sie eine andere Entwicklung als gängige Computermodelle sie im Durchschnitt abbilden.
Die Wissenschaftler aus Colorado ermittelten nun für die Zeit von 1953 bis 2006 einen Rückgang der spätsommerlichen Eisdecke von durchschnittlich 7,8 Prozent pro Jahrzehnt. Die Computersimulationen hatten für denselben Zeitraum nur 2,5 Prozent erwarten lassen. Aus dieser starken Abweichung schließen die Forscher, dass der Beitrag der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung am Verschwinden des Arktis-Eises unterschätzt wurde.Warmes Wasser, das in die Arktis strömt, in Verbindung mit milden Lufttemperaturen - das richtet im Meereis Verwüstungen an", sagte Julienne Stroeve, ein Mitglied von Scambos' Team, der "New York Times". Marika Holland, die ebenfalls an der Studie mitgearbeitet hat, sieht die Ergebnisse als Hinweis darauf, dass die Arktis sensibler auf Treibhausgas-Konzentrationen reagiert als bislang gedacht.