Die Futharks Das Futhark ist die vollständige Runenreihe, manch mal nennt man es auch Runenalphabet. Aus der Geschichte ist bekannt, dass es mehrere Futharks gegeben hat. das germanische Futhark der 24 Runen ist die Reihe, die während der großen Völkerwanderung (etwar 4., 5. und 6. Jahrhundert) von allen germanschen stämmen genutzt wurde und aus dem alle anderen Reihen entstanden sind. Der Name erklärt sich aus den Anfangsbuchstaben der ersten sechs Runen ( Fehu, Uruz, Thurisaz, Ansuz, Raidho und Kenaz). In England entwickelte sich dieses Futhark, teilweise unter dem Eninfluß des lateinischen Alphabets, zuerst zu einer 28er-Reihe, bekannt als das anglofriesische Futhark, und später zu der bekannten altanglischen (northumbrischen) Runenreihe von 33 Zeichen. Indem die Runen inzwischen auch für eher weltliche Angelegenheiten verwendet wurden, entwickelte man Runenzeichen für Laute, (z.B.: st, io, eo), die inzwischen in der Sprache Gemeingut geworden waren. In Skandinavien schrumpfte, unter Einfluss von starken sprachlichen Änderungen und durch Einsatz im Handel und anderen weltlichen Zusammenhängen, das alte Futhark im Laufe der Zeit in einigen Schritten bis auf 16 Runen. Es wird auch erzählt, dass die Runenschrift deshalb vereinfacht wurde, weil das Studium der Runen dann kürzer und einfacher werden sollte; dieser Schritt wurde um etwa 800 auf einer Insel im Fluss Gota (nahe dem späteren Göteborg) durch Runenmeister aus Norwegen, Schweden und Dänemark beschlossen, damit die Runenkunde durch Christentum und lateinische Schrift nicht verloren gehen sollte. Gegen Ende des 8. Jahrhunderts war dieser Prozess zu Ende, und die nun gebräuchliche Runenreihe nennt man das jüngere Futhark. Insbesondere das alte, das englische und das jüngere Futhark waren über größere Gebiete und mehrere Stämme verbreitet, und deshalb wohl hat jede dieser Runenreihen mehrere Schreibweisen und Aussprachen. Jede Runenreihe wird, hauptsächlich bei esoterischem Gebrauch, in drei Gruppen geteilt, die Aetts oder Aettir genannt werden; das alte Futhark kennt drei Gruppen von acht Runen, das anglofriesische Futhark kennt zwei Gruppen von neun Runen und eine von zehn Runen. Das altenglische Futhark kennt drei Gruppen von je elf Runen, und das jüngere Futhark kennt zwei Gruppen von fünf Runen und eine Gruppe von sechs Runen. Ende des 19. Jahrhunderts wurde in Deutschland eine 18er-Runenrei-he entwickelt. Dieses Futhark wird in Zusammenhang gebracht mit dem Nationalsozialismus, hat aber auch seriöse, nicht politische Benutzer gefunden. Aber sowohl aufgrund seines Mangels an Historizität als auch wegen der reichen Verwendungsmöglichkeiten der von den Germanen überlieferten Futharks ist seine Bedeutung gering; diese neue Reihe, bekannt als das Armanenfuthark, hat sich als überflüssig erwiesen.